Die Großelterngeneration

Emil Wagner (1880-1973)

Emil Wagner wurde 1872 als 6. Kind des Tischlers Ernst Ferdinand Wagner in Sayda geboren (drei Kinder davon gestorben - seine erste Frau starb nach der Geburt des 5. Kindes). Seine zweite Frau Amalie Auguste Rudolph aus Pfaffroda (Hochzeit 11/1879) hatte wohl aus dem Verkauf des väterlichen Gutes in Pfaffroda geerbt, Ernst Ferdinands Tischlerei in Sayda vor der Hochzeit abgekauft und diese auf der Straßenrückseite der  Pfarrgasse 10  erweitert.

Zu Emils Geburt lebten in der Familie bereits zwei Kinder - Armin (8 Jahre) und Bruno (4 Jahre).

Nach der Geburt der Tochter Anna 1882 (Vater nunmehr Tischlermeister) zog die Familie 1883 nach Olbernhau, wo jedoch auch die zweite Frau im Mai 1883 verstarb.

Nach Beendigung von Armins Schulzeit zog der Vater mit den 3 kleinen Geschwistern in die große Stadt - Chemnitz, während Armin in Marienberg das Schneiderhandwerk erlernte.

Der Vater hatte 1888 seine dritte Frau Juliane Henriette verw. May, mit der er 1887 eine Tochter Elsa hatte, geheiratet und wohnte nun bei ihr in der Gutenbergstraße 17.

1891 folgte Armin - aus Steinbach-Hallenberg kommend - der Familie nach Chemnitz und suchte sich - 19-jährig - eine eigene Wohnung.

Nach Beendigung der Schulzeit (1894) ging Emil - sicher auch wegen diffuser familiärer Verhältnisse - eigene Wege.

Er besuchte die Handelsschule in Chemnitz.

Aufenthalte in Frankreich /1904) und England (1907) sind überliefert (Dr. Peter Maier - Meißen).

Emil heiratete 1908 in Chemnitz die Tochter einer wohlhabenden Bäckersfamilie - Elsa Frieda Arenberger .

Er erhielt in der Folge eine Anstellung als Kaufmann in der Königlichen Porzellanmanufaktur Meißen, zuerst in der Niederlage Dresden, wo er mit seiner Familie Wohnsitz nahm. Hier wurden auch seine beiden Kinder Gertrud und Heinrich (1919) geboren.

Sein Vater war 1913 in Chemnitz verstorben.

Von Emil Wagner sind längere berufliche Aufenthalte in England und Frankreich bekannt, wo er umfangreiche Geschäftsbeziehungen knüpfte.

Seine anfängliche Mitgliedschaft in der NSdAP wurde wegen seiner Mitgliedschaft in der Dresdner Loge annuliert und er beruflich kaltgestellt.

1939 zog er mit seiner Familie nach Meißen in die Wilsdruffer Straße 12.

Sohn Heinrich besuchte die “Elite”-Napola und fiel bereits in den ersten Tagen des 2. Weltkrieges.

Nach dem Zusammenbruch Nazi-Deutschlands 1945 wurde er wegen seiner distanzierten Haltung im 3. Reich von den Russen zum kaufmännischen Direktor berufen, wo er einerseits die Reparationsleistungen erfüllen musste, andererseits an seine früheren Auslandsbeziehungen anknüpfend, die Manufaktur wieder in den Markt einführte.

Er starb 1973 in Meißen.

Dr. Peter Maier in Meißen ist sein Enkel. Emil ist ihm als Großvater in guter Erinnerung.

 

Wagners im Erzgebirge